
EIN KLEINES STÜCK VOM KUCHEN
PERSPEKTIVE PROGRAMMKINO
Mi., 12.03. | 19:30 Uhr (dF) | Rathaussaal Amstetten | ab 12!
Drehbuch u. Regie: Maryam Moghaddam/Behtash Sanaeeha, IR/FR/SE/DE, 2024, 97 min., Komödie
„Ein iranisches Meisterwerk!“ (DIE WELT)
„So zärtlich, so schön, so leicht!“ (RBB KULTUR)
Dieser humorvolle Publikumsliebling der Berlinale 2024 erzählt die romantische Annäherung zweier einsamer Fremder und wird zu einer berührenden Ode an das Leben, die Frauen und die Freiheit.
Die 70-jährige Mahin (Lily Farhadpour) lebt seit dem Tod ihres Mannes und der Ausreise ihrer Tochter nach Europa allein in Teheran. Da gibt ihr ein geselliger Nachmittagstee mit ihren Freundinnen den Anstoß dazu, ihren einsamen und monotonen Alltag hinter sich zu lassen. Außerdem reift in ihr der Wunsch, ihr Liebesleben wieder zu aktivieren. Und tatsächlich entwickelt sich eine spontane Begegnung mit dem ebenfalls alleinstehenden Taxifahrer Faramarz (Esmail Mehrabi) für Mahin zu einem überraschenden und unvergesslichen Abend, an dem die beiden gegen so ziemlich alle Verbote der Sittenpolizei verstoßen.
Ein kleines Stück vom Kuchen erzählt eigentlich eine einfache Geschichte, doch wenn sie in einem Land wie dem Iran spielt, setzen sich die Filmschaffenden großer Gefahr aus. Auch das ist ein Aspekt dieses iranischen Streifens, mit dem das Regieduo Moghaddam und Sanaeeha zum zweiten Mal im Wettbewerb der Berlinale zu Gast war und sich erneut Repressionen des Regimes aussetzte. War es in der Ballade von der weißen Kuh noch die Kritik an der Todesstrafe, so war es nun eine für Außenstehende vollkommen unproblematische Darstellung des Lebens einer Witwe, die mit 70 Jahren noch einmal nach Liebe sucht. Umsonst forderten an die 30 Filmorganisationen, Filmfestivals und Filmschaffende die iranischen Behörden dazu auf, das Ausreiseverbot für die zwei Regisseure aufzuheben – Moghaddam und Sanaeeha konnten ihren Film bei der Berlinale nicht selbst vorstellen.
Im Rahmen der 24. Ars Femina in Amstetten.