Perspektive Sommerkino 2025

Elli (Pia Hierzegger), Astrid (Ursula Strauss) und Isabella (Diana Amft) sind drei Frauen Ende 40, die früher in einer Wohngemeinschaft zusammengelebt haben. Und wie früher fahren sie zum gemeinsamen Campen. Doch nun leidet Elli an Brustkrebs, kommt frisch aus der Chemotherapie und wird von Astrid wie ein rohes Ei behandelt. Und im Camper ist es kalt. Und es regnet. Und jung sind nunmehr andere, auch wenn man noch lang nicht zum alten Eisen zählt. Nichts ist mehr wie früher!
Als Astrid schließlich einem tödlich verunfallten Mann sein Erspartes stiehlt, verlassen die drei Frauen alte Muster und wollen ihre Freundschaft in Italien erneuern.
Altweibersommer ist ein kluger, warmherziger Roadtrip, der nicht überdreht ist und in die Tiefe geht, ohne bedeutungsschwer zu sein. Der Humor der Tragikomödie überzeugt und erinnert daran, dass das Scheitern an sich selbst nicht nur normal, sondern auch notwendig ist, um neue Optionen zu entdecken.

Der Kartellboss Manitas del Monte wird nach einer Geschlechtsumwandlung zu Emilia Pérez und tut fortan Gutes für die Angehörigen tausender Verschwundener in Mexiko.
Der Film basiert nicht auf einer wahren Geschichte, sondern ist ein fiktionales Werk des Regisseurs.
Die junge Anwältin Rita (Zoe Saldana), aus der dominika-nischen Republik stammend, mittellos, aber sehr begabt, ist gezwungen, für unseriöse Kanzleien zu arbeiten. Nachdem ein Frauenmörder aufgrund ihres Plädoyers freikommt, nimmt sie desillusioniert das zwielichtige Angebot eines Unbekannten an: Der verheiratete Familienvater Manitas del Monte (Karla Sofia Gascón), Anführer eines gefährlichen Drogenkartells, verlangt von ihr, dass sie ihm eine geheime Geschlechtsumwandlung organisiert, damit er als Frau ein neues Leben beginnen kann. Ritas Mis-sion führt sie nun durch Kliniken auf der ganzen Welt, bis sie in Tel Aviv fündig wird. Der Chirurg Dr. Wassermann erklärt sich bereit, den Eingriff durchzuführen, meint aber, dass eine Geschlechtsum-wandlung aus einem Wolf noch lange kein Schaf mache. Doch Rita widerspricht: „Eine Veränderung des Körpers verändert auch die Gesellschaft.“
Manitas täuscht daraufhin seinen Tod vor. Seine unwissende und um ihn trauernde Ehefrau Jessi (Selena Gomez) sowie die beiden heranwachsenden Söhne werden von Rita ins schweizerische Lausanne gebracht. Ritas Dienste werden mit zwei Millionen US-Dollar entlohnt.
In Emilia Pérez werden Elemente von Thriller, Telenovela und tragischer Oper mit Musicaleinlagen kombiniert. Mit Selena Gomez ist auch ein richtiger Popstar im grandiosen Ensemble, aus dem neben Transschauspielerin Karla Sofia Gascón Zoe Saldana hervorsticht.
Foto: ©Neue-sionen-Filmverleih-Wild-Bunch-Germany

Thibaut Desormeaux (Benjamin Lavernhe) ist ein berühmter Dirigent, der die Konzertsäle der ganzen Welt bereist. Doch in der Mitte seines Lebens wird bei ihm nach einem Schwächeanfall Leukämie diagnostiziert; nun braucht er einen Knochenmarkspender. Thibeau hofft zunächst, dass ihn seine Schwester retten könne, aber nach einer genauen Untersuchung stellt sich heraus, dass seine Schwester gar nicht seine Schwester ist und als Spender
nicht in Frage kommt. Nun erfährt er auch, dass er selber adoptiert wurde und einen jüngeren Bruder hat, Jimmy Lecocq (Pierre Lottin).
In der Hoffnung, dass dieser ihm Knochenmark spendet, besucht ihn Thibaut in der nordfranzösischen Provinz, wo Jimmy in einer Kantine arbeitet. Zunächst will Jimmy von einer Knochenmarkspende nichts wissen, doch nach der Fürsprache
seiner Mutter, die nicht seine leibliche Mutter ist, muss er erkennen, dass er selber auch adoptiert wurde und lässt sich auf eine Spende ein.
Die beiden Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein, doch in einer Sache sind sie sich einig: In ihrer Liebe zur Musik. Auch Jimmy ist sehr musikalisch und spielt Posaune in der Blaskapelle seiner Heimatstadt. Thibaut ist vom musikalischen
Talent seines Bruders beeindruckt und will ihm helfen, dieses weiterzuentwickeln.
Benjamin Lavernhe und Pierre Lottin sind brillant in dieser großen filmischen Erzählung zweier Männern, die Brüder werden und erst dadurch die Welt verstehen.
Und beide Schauspieler sind selber Musikliebhaber: Lavernhe
ist Schlagzeuger und Gitarrist und wurde in Vorbereitung auf seine Rolle mehrere Monate lang von einem Dirigenten gecoacht. Lottin spielt Klavier auf einem sehr hohen
Niveau und nahm für den Film mehrere Monate lang Posaunenunterricht.
Foto: © Filmladen

Perla (Rebeka Poláková) ist eine Malerin in Wien Anfang der 1980er Jahre, die einige Jahre zuvor mit ihrer Tochter Julia aus der kommunistischen Tschechoslowakei nach Österreich geflohen ist, während ihr Partner Andrej (Noel Czuczor), Julias Vater, verhaftet wurde. Perla hat mittlerweile Josef (Simon Schwarz) geheiratet und die österreichische Staatsbürgerschaft. Doch ihr Leben an der Seite Josefs gerät in Gefahr, als Andrej sie nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis kontaktiert: Eine Reise in die kommunistische Tschechoslowakei birgt das Risiko, ihre hart erkämpfte Zukunft und die ihrer Tochter aufs Spiel zu setzten. Perlas neu aufgebaute Existenz gerät aus den Fugen .
Die Regisseurin schafft mit Perla ein intensives, emotional vielschichtiges Drama, das trotz seiner Verankerung vor und hinter dem Eisernen Vorhang der frühen 1980er Jahre weit über eine historische Erzählung hinausgeht. Und das präzise platzierte und cineastisch ästhetische Ende geht besonders in den letzten Sequenzen direkt ins Herz.
Bei der Diagonale – Festival des österreichischen Films wurde Perla mit dem Publikumspreis geehrt und für das beste Kostümbild und das beste Szenenbild ausgezeichnet.
Foto: Stadtkino Wien

KÖLN 75 erzählt die mitreißende und wahre Geschichte der rebellischen 18-jährigen Vera Brandes (Mala Emde), die selbstbewusst und leidenschaftlich alles aufs Spiel setzt, um ihren Traum zu verwirklichen: Gegen den Willen ihrer konservativen Eltern bucht sie auf eigenes Risiko das Kölner Opernhaus, um Keith Jarrett (John Magaro) im Jänner 1975 für ein Konzert nach Köln zu holen. Sie weiß es noch nicht, aber diese improvisierte Stunde am Klavier, die bis zuletzt zu scheitern droht, wird auf Schallplatte verewigt und von vielen als eines der populärsten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts angesehen: Keith Jarretts “The Köln Concert“.
Die Plattenveröffentlichung „The Köln Concert“ avancierte mit über vier Millionen verkauften Exemplaren zum erfolgreichsten Solo-Jazz-Release aller Zeiten.
Der Regisseur ließ sich für den Film von den wahren Begebenheiten inspirieren und erzählt die unfassbare Geschichte dahinter.
Seine Weltpremiere feierte KÖLN 75 auf den 75. Internationalen Filmfestspielen von Berlin.
Foto: Wolfgang Ennebach_Alamode Film

Totone (Clément Faveau) ist jung, temperamentvoll und unbekümmert. Seine Zeit verbringt er am liebsten mit seinen Freunden, er geht tanzen und flirtet gern. Bis die Realität ihn einholt, denn plötzlich muss er Verantwortung für seine kleine Schwester und den elterlichen, heruntergekommenen Hof übernehmen. Und er schmiedet einen Plan, um für den Lebensunterhalt zu sorgen: Er will den besten Comté-Käse herstellen! Immerhin winken dem Jahrgangssieger außer einer Goldmedaille 30.000 € Preisgeld. Unterstützt wird Totone von seinen Freunden, seiner Schwester und von seiner großen Liebe Marie-Lise (Maiwène Barthélémy). Auch wenn die nicht immer ganz exakt in die manchmal fragwürdigen Methoden Totones eingeweiht ist.
Könige des Sommers feierte seine Premiere beim Filmfestival in Cannes 2024 und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Während Clément Faveau und Maiwène Barthélémy professionelle Schauspieler sind, wurden die übrigen Rollen mit Laiendarstellern besetzt.
Foto: Pandora Film_Laurent de Crab
EINTRITT
€ 12,- für Erwachsene; € 9,- für Schüler:innen und Studierende
Zu jedem Film wird eine kleine Aufmerksamkeit gereicht.
Kartenreservierung:
reservierung@perspektivekino.at
Freie Platzwahl im Pfarrinnenhof der kulturKiRCHE St. Marien.
Einlass jeweils ab 19.30 Uhr!
VERANSTALTUNGSORTE
kulturKiRCHE St. Marien
Südtiroler Straße 1
3300 Amstetten-Allersdorf
Genuss-Bauernhof Distelberger
Gigerreith 39, 3300 Amstetten
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