
Drehbuch u. Regie: Eliza Kubarska, POL, 2024, 80 min., Dokumentarfilm
Beeindruckender Film über die wohl berühmteste Bergsteigerin aller Zeiten, der Polin Wanda Rutkiewicz, die 1992 bei der Besteigung des Kangchendzönga in Nepal spurlos verschwand. Ihre Leiche wurde nie gefunden.
Die polnische Alpinistin und Bergsteigerin Wanda Rutkiewicz war eine Pionierin, denn sie hat als erste Frau weltweit die höchsten Gipfel der Welt bezwungen. So stand sie als erste Frau auf dem K2 und war die dritte Frau auf dem Mount Everest. Alle 14 Achttausender wollte sie besteigen.
30 Jahre nach ihrem Verschwinden begab sich die polnische Regisseurin Eliza Kubarska auf Spurensuche und bereiste dafür den Himalaya. Hinweise für ihre Suche fand sie in einem mysteriösen Audiotagebuch der Protagonistin, das in einem Stapel von Archivmaterial gefunden wurde.
Die Regisseurin, die selbst eine erfahrenen Alpinistin ist, forschte in Archiven und den Gassen von Katmandu, sprach mit nepalesischen Yak-Hirten und folgte ihnen auf schwindelerregenden Trampelpfaden in verlassene Täler fernab der Zivilisation. Dort zeigte sie Bauern Wandas Foto. Und immer wieder traf sie auf Menschen, die glauben, vor langer Zeit der groß gewachsenen charismatischen Frau begegnet zu sein. Selbst in verborgenen tibetischen Klöstern halten die Nonnen es für möglich, sie einmal gesehen zu haben.
Ob Rutkiewicz auf dem Kangchendzönga von ihren Kräften verlassen wurde, oder ob sie aus politischen Gründen nicht nach Polen zurückkehren wollte und in einem entlegenen Kloster untergetaucht ist, kann allerdings auch diese investigative und spannende Dokumentation nicht beantworten. Das Ende des Films ist offen.
Foto: © riseandshine-cinema